Jontunheim Nationalpark 🏔☀️

Ein Tag nur Ruhe. Bei Sonnenschein aufwachen und am Wasserfall vor der Tür den Tag verbringen. Das musste auch mal sein😌. Doch schon am nächsten Tag packt uns wieder die Abenteuerlust und wir beschließen wieder einmal völlig spontan statt in den Süden langsam nach Schweden zu fahren doch noch einen Abstecher in den Norden zu machen. Der Jontunheim Nationalpark liegt zum Greifen nahe, es sind vier Tage Sonnenschein angekündigt. Da werden wir schwach. Den Wohnwagen angekoppelt machen wir uns auf den Weg die Höhenmeter zu erklimmen. Serpentinen erwarten uns keine, die weitläufige Landschaft ermöglicht ein stetiges bergauf fahren bis wir wieder auf einem beeindruckenden Plateau – genannt Valdresflye- stehen. Hier schweben wir, wie es der Ausdruck verspricht über den Berggipfeln des Jontunheim Parks und staunen. Die karge moosbewachsene Ebene wird unterbrochen von kleinen weißen Flecken – Schnee. Als wir aussteigen und etwas umherwandern entdecken wir auch kleine zugefrorene Gewässer und rauschende Flüsse. Eine unwirkliche Umgebung!

Valdresflye

Den höchsten Punkt erreicht werden wir von Waffeln im futuristischem Café belohnt mit einer Aussicht, von der wir nur schwer wieder loskommen. Als es wieder bergab geht eröffnet sich uns die ganze Schönheit der Flora Jontunheimes. Ein türkisener Bergsee in einer begrünten Berglandschaft lässt die Umgebung fast künstlich erscheinen. Da die Temperaturen wieder angenehme 18 Grad betragen bin ich bereit an diesem traumhaften Fleckchen Erde unsere Nacht zu verbringen. Den Caravan geparkt und ausgerichtet juckt es uns schon in den Fingern. Wir haben 18 Uhr, aber was soll’s. Dunkel wird es noch lange nicht! Also auf gehts und ab in die nächste Abzweigung. Eine unbeschreiblich schöne Landschaft!

Spontane Abendwanderung

Lenya schläft sofort ein, wir wandern noch 2km in einen Fjord hinein bis wir merken, dass wir heute bisher nur die Waffeln in unseren Bäuchen haben. Doch siehe da: Ein Shuttlebus fährt wieder zurück zum Parkplatz! Gottseidank 😌 Von da aus sind es nur ein paar hundert Meter und wir sind wieder zurück am Campingplatz, wo wir nicht widerstehen können: Wir gönnen uns im rustikalen Restaurant eine Pizza für 300kr (30€) und haben Mühe sie zu Zweit aufzuessen, obwohl sie so köstlich ist. Die Norweger essen gerne Toppings auf Pizzen, Sourcreme mit Knoblauch schmeckt überaus köstlich zu einer Pizza wie wir befinden!

Völlig erschöpft fallen wir direkt ins Bett und machen die Augen erst wieder auf, als die Sonne und der blaue Himmel uns wecken. Ein Wahnsinnstag! Heute erklimmen wir einen Gipfel! Zwar nicht den Besseggen – laut National Geografics eine der schönsten Wanderungen weltweit – , sondern den Nachbarberg, den „Kleinen Besseggen“. Andernfalls würde uns eine 7-10 Stündige heikle Gratwanderung erwarten, wenn auch mit fantastischen Ausblicken. Aber der kleine Berg muss reichen. Bei 23 Grad und stetig auf unseren Rücken brennender Sonne geht es los. Vom Parkplatz Leirungsvegen wandern wir stetig bergauf, grün-rote Moose unter uns, die in glitzernder dunkelblauer See links von uns und ein paar wenige schattenspendende Birken um uns herum. Im Hintergrund: Schneebedeckte Berge. Neben einer Schafsfarm geht es den Auftrieb bergauf und wir kommen gehörig ins Schwitzen. Es fühlt sich an wie über dreißig Grad, als wir Lenya und unseren Proviant höher und höher tragen. Pause: Ja! Aber Stopp! Hier lauern Mücken ohne Ende, also weiter zu windigeren Ebenen! 150 Höhenmeter über Stock und Stein später kommen wir an. Wow! Links der beschriebene dunkelblaue See, rechts der gestern erwanderte türkisblaue Fjord/See: Gjende. Ein atemberaubender Anblick! Hier lässt es sich gut und mückenfrei pausieren bevor wir die letzten Aufstiegsmeter wagen. So ein Kind auf dem Rücken ist doch recht schwer..

Gjende mit Blick auf die Besserggen -Gratwanderung (rechts)

Als wir unten ankommen sind wir groggi. Nassgeschwitzt, glücklich und groggi! Im Wohnwagen legen wir uns einfach nur platt hin und lassen Lenya etwas toben. Sie hat den Abstieg komplett verschlafen und ist jetzt topfit…super😅. Wir genießen den nie enden wollenden Abend in der Abendsonne während ein lautloses E-Auto nach dem anderen an unserem Platz vorbeigeleitet und beschließen ab morgen tatsächlich in den Süden zu reisen. Hier zieht ein Gewitter auf und wir freuen uns schon, einfach an einem schwedischen See bei sommerlichen Temperaturen die Füße hochzulegen. Ein bisschen wie auf Sardinien hoffentlich 😌!

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