Tag 7,8,9 – Die Weiterreise in die Karibik Europas 🏝

Ereignisreiche Tage liegen hinter uns und werden aktuell mit dem Blick auf eine türkisblaue See begleitet von einem leisen Meeresrauschen entlohnt. Angekommen! Doch erst einmal spule ich zurück. Vorgestern wagten wir uns tatsächlich noch einmal – wenn auch nur für ein ganz kleines Stück – mit dem Fahrrad am Ufer des Comer Sees entlang. Während Lenya, Flo und ich die Aussicht auf das Wasser mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund genossen, besuchten meine Eltern das „Museo de Barca“, das sehr interessante Schiffe aus allen möglichen Jahrzehnten ausstellt, die das Wasser des Sees berührt hatten – von Schmugglerbooten bis Rennboote ist hier alles zu sehen. Wir radeln gemeinsam weiter bis zur nächsten Gelateria und schlemmen genüsslich unser letztes Eis des Festlandes. Denn morgen geht es weiter auf die Insel, die für die nächsten Wochen unser Urlaubsziel sein wird: Die Karibik Europas. Sardinien. Wir schlemmen noch einmal Flos köstliche Currypfanne bevor wir alles zusammenrücken uns Samstagvormittag loswollen in Richtung Süden.


Eine traumhafte Strecke am Comer See entlang, die bei mir leichte Übelkeit auslöst, führt über Como und Mailand durch eine etwas triste Po-Ebene zum Hafen von Genua. Dort erwartet uns ein Wald voller Häuser, die nicht aufhören in den Himmel zu wachsen. Kein wirklich schöner Anblick. Das chaotische Hafensystem bringt Flo leicht aus der Fassung, aber nach kurzer Zeit haben wir es dann doch an die richtige Stelle vor die Fähre geschafft und warten geduldig, bis wir auffahren dürfen. Um uns die Wartezeit zu verkürzen gestaltet die italienische Kunstflugstaffel „Frecce Tricolori“ nur für uns eine wahnsinnige Flugshow. So etwas habe ich noch nie gesehen: Eine Meisterleistung der Flugkunst! Beeindruckend! Dadurch sind plötzlich die zwei Stunden verflogen wie nichts und wir stehen mit einem Glas mitgenommenen Wein auf Deck und winken Genua zum Abschied. Das eher trostlose Essen der Self Service Bar begeistert uns hingegen so gar nicht – 14 € für ein trauriges Stückchen Mini-Hühnchenschenkel und eine Pommes ohne Salz, da wünschen wir uns Flos Gerichte wieder herbei! Da leeren wir noch die Flasche Wein und legen uns in die kleine Miniparzelle schlafen – gute Nacht ⛴!


Um halb 6 von Lenya geweckt machen wir uns bereit und genießen noch einen Kaffe und Croissants bevor es in einem noch chaotischerem System als bei der Einfahrt von der Fähre geht. Puh 😮‍💨. Geschafft! Ich bin wirklich froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und genieße die grüne und gelb blühende Landschaft Sardiniens, die uns empfängt! Lediglich die arglos entsorgten Mülltüten an den Notfall-Haltebuchten verstimmen uns etwas. Doch hauptsächlich sind die Straßen top ausgebaut und nicht vermüllter als Autobahnauffahrten bei uns in Deutschland. Was manchmal leider nichts Positives heißt… nun aber zurück zur wirklich wunderschönen Insel im Mittelmeer – übrigens die zweitgrößte des Gewässers – was wir definitiv zu spüren bekommen. Wir fahren Stunde um Stunde um Stunde und haben das Gefühl nie anzukommen. Doch dann endlich! Wir rollen um kurz vor 13 Uhr über den Eingang von „Camping Capo Ferrato“ und werden sehr herzlich empfangen. Trotz eines Missverständnisses schaffen wir es uns mit Zelt und Wohnwagen auf eine Parzelle direkt am Meer zu quetschen (unser Zelt wurde scheinbar bei der Reservierung damals überlesen) und schauen direkt – wenn man von einem den Platz umzäunenden, aber wirklich gepflegtem Maschendrahtzahn absieht – auf einen weißen Sandstand mit türkis glitzerndem Meer. Gefühlt halten sich hier nur Deutsche Paare in Elternzeit auf gesprenkelt von ein paar wenigen Rentnern drum herum (natürlich ebenfalls aus Deutschland😜). Wir sind wohl die gute Kombi aus beidem! Nachdem wir merken, dass wir auf die Parzelle passen fällt die Hektik und der Stress von uns ab und wir atmen bei einem Kaffee erst einmal durch. Angekommen! Das Übliche Aufbaumanöver folgt bevor wir uns eincremen und um halb fünf zum Strand spazieren. Lenyas erste direkte Begegnung mit dem Meer! Das Wasser ist seicht und angenehm kühl, traumhaft! Schwimmt man ein paar Züge gen offene See und blickt sich um erstreckt sich ein grünes hügeliges Ufer mit Felsen und feinem weißem Sandstrand. Hier und da spickt ein Bergdorf die grüne Idylle. Wirklich karibische Züge, die sich uns hier bieten! Lenya ist zwar nur kurz begeistert von dem kalten und natürlich auch salzigen Wasser, umso mehr genießt sie das Matschen mit Sand am Ufer – schmecken tut dieser ihr jedoch weniger gut😅… Hier lässt es sich definitiv abschalten! Wir gönnen uns zur Feier des Tages eine unglaublich leckere Pizza im Restaurant des Platzes, machen noch einen kurzen aber sehr romantischen Vollmond-Strandspaziergang und hören zum Abschluss des ersten Inseltages einfach nur dem Rauschen des Ozeans zu.

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